In deutschen Haushalten landen jaehrlich etwa 4 Millionen Tonnen organische Abfaelle im Restmuell – dabei koennten sie zu wertvollem Kompost werden. Kompostieren ist einfacher als Sie denken und funktioniert auch auf kleinstem Raum.
Warum Kompostieren?
- Weniger Muell: Bis zu 30 Prozent des Haushaltsmuells sind kompostierbar
- Kostenloser Duenger: Bester Naehrstoff fuer Pflanzen
- Klimaschutz: Organik im Restmuell verursacht Methan
- Bodenverbesserung: Kompost speichert Wasser und foerdert Bodenlebewesen
Was darf auf den Kompost?
Gruene Materialien (stickstoffreich)
- Obst- und Gemuesereste
- Kaffeesatz und Teeblätter
- Eierschalen (zerkleinert)
- Frischer Rasenschnitt
- Unkraut (ohne Samen)
Braune Materialien (kohlenstoffreich)
- Trockene Blaetter
- Stroh und Heu
- Karton und Papier (unbedruckt)
- Holzhaecksel und Saegemehl
- Zweige (klein geschnitten)
Was NICHT auf den Kompost darf
- Gekochte Speisereste und Fleisch (lockt Ratten an)
- Kranke Pflanzen
- Asche von behandeltem Holz
- Katzen- oder Hundekot
- Milchprodukte
Die Kompostmethoden
1. Der klassische Komposthaufen
Fuer Gaerten ab 100 qm. Ein offener Haufen oder Holzkompost braucht etwa 1 qm Platz. Vorteil: Grosse Mengen, gute Belueftung. Nachteil: Braucht Platz.
2. Der geschlossene Schnellkomposter
Plastik- oder Metallbehaelter, ideal fuer kleine Gaerten. Vorteil: Schnellere Rotte, weniger Ungeziefer. Nachteil: Kleinere Mengen.
3. Wurmkompost (Vermikompost)
Perfekt fuer Balkon und Wohnung. Spezielle Kompostwuermer zersetzen Kuechenabfaelle in einer Box. Vorteil: Kein Garten noetig. Nachteil: Begrenzte Kapazitaet.
4. Bokashi
Japanische Methode mit Fermentation. Alle Kuechenabfaelle (auch gekocht) werden mit Mikroorganismen fermentiert. Ideal fuer Stadtwohnungen.
Schritt-fuer-Schritt-Anleitung
Standort waehlen
Halbschattig, windgeschuetzt, direkt auf der Erde (damit Bodenlebewesen einziehen koennen). Genug Abstand zu Nachbarn.
Schichtung
Das Geheimnis guten Komposts ist die richtige Mischung:
- Unten: Grobe Aeste fuer Drainage
- Abwechselnd gruenes und braunes Material
- Verhaeltnis: Etwa 2:1 (braun zu gruen)
- Duenne Schichten (5-10 cm)
Pflege
- Alle 4-6 Wochen umsetzen fuer Sauerstoff
- Bei Trockenheit leicht anfeuchten
- Bei zu viel Feuchtigkeit braunes Material zugeben
Problemloesung
Der Kompost stinkt
Ursache: Zu nass oder zu viel gruenes Material. Loesung: Braunes Material zugeben, umsetzen.
Der Kompost rottet nicht
Ursache: Zu trocken oder zu wenig Stickstoff. Loesung: Anfeuchten, gruenes Material zugeben.
Ungeziefer
Ursache: Oft durch Fleisch oder gekochte Reste. Loesung: Diese Materialien vermeiden, Kompost abdecken.
Wann ist der Kompost fertig?
Nach 6-12 Monaten ist der Kompost fertig, wenn er:
- Dunkelbraun und kruemelig ist
- Angenehm erdig riecht
- Keine erkennbaren Ausgangsmaterialien mehr enthaelt
Kompost anwenden
- 2-3 Liter pro qm jaehrlich ins Beet einarbeiten
- Als Mulchschicht um Pflanzen verteilen
- Mit Erde mischen fuer Topfpflanzen
Fazit
Kompostieren schliesst den natuerlichen Kreislauf. Aus Abfall wird wertvoller Naehrstoff, der Ihre Pflanzen zum Bluehen bringt. Beginnen Sie mit einer Methode, die zu Ihrer Wohnsituation passt – und erleben Sie, wie befriedigend es ist, Abfall in schwarzes Gold zu verwandeln.
Ueber den Autor
Peter Gruen – Gaertnermeister mit 25 Jahren Erfahrung im oekologischen Gartenbau und Autor des Buches „Natuerlich Gaertnern“.
Zuletzt aktualisiert: Dezember 2024 | Quellenbasierte Recherche
