Unsere Ernaehrung ist fuer etwa 25 Prozent unseres persoenlichen CO2-Fussabdrucks verantwortlich. Die gute Nachricht: Mit einfachen Veraenderungen koennen Sie Ihre Ernaehrung klimafreundlicher gestalten – und dabei sogar gesuender leben.
Der oekologische Fussabdruck auf dem Teller
Nicht alle Lebensmittel belasten das Klima gleich stark:
- Rindfleisch: ca. 13 kg CO2 pro kg
- Kaese: ca. 8 kg CO2 pro kg
- Schweinefleisch: ca. 5 kg CO2 pro kg
- Gefluegel: ca. 4 kg CO2 pro kg
- Reis: ca. 3 kg CO2 pro kg
- Gemuese: ca. 0,5 kg CO2 pro kg
Die wichtigsten Grundsaetze
1. Mehr Pflanzen, weniger Fleisch
Sie muessen nicht komplett auf Fleisch verzichten. Schon die Reduzierung auf 2-3 Fleischmahlzeiten pro Woche macht einen grossen Unterschied. Huelsenfruechte, Tofu und Tempeh sind proteinreiche Alternativen.
2. Regional und saisonal einkaufen
Erdbeeren im Winter kommen aus beheizten Gewaechshauesern oder werden eingeflogen. Saisonale Lebensmittel aus der Region haben kurze Transportwege und schmecken besser.
3. Bio bevorzugen
Bio-Landwirtschaft verzichtet auf synthetische Pestizide und Kunstduenger. Das schont Boeden, Gewaesser und die Artenvielfalt. Wenn das Budget begrenzt ist: Bei tierischen Produkten lohnt sich Bio besonders.
4. Lebensmittelverschwendung vermeiden
In Deutschland landen jaehrlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Muell. Tipps zur Vermeidung:
- Einkaufszettel schreiben und daran halten
- Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum
- Reste kreativ verwerten
- Richtig lagern: Nicht alles gehoert in den Kuehlschrank
Der saisonale Einkaufskalender
Fruehling (Maerz-Mai)
Spargel, Rhabarber, Spinat, Radieschen, Fruehlingszwiebeln
Sommer (Juni-August)
Tomaten, Zucchini, Paprika, Beeren, Steinobst, Salate
Herbst (September-November)
Kuerbis, Aepfel, Birnen, Pilze, Kohl, Rote Bete
Winter (Dezember-Februar)
Lagergemuese: Kohl, Karotten, Pastinaken, Zitrusfruechte (importiert)
Praktische Tipps fuer den Alltag
Meal Planning
Planen Sie Ihre Mahlzeiten fuer die Woche. Das spart Zeit, Geld und reduziert Verschwendung.
Batch Cooking
Kochen Sie groessere Mengen und frieren Sie Portionen ein. So haben Sie immer gesundes Essen parat.
Eigenen Kraeutergarten anlegen
Frische Kraeuter auf der Fensterbank oder dem Balkon sparen Verpackung und schmecken besser.
Leitungswasser trinken
Deutsches Leitungswasser hat hervorragende Qualitaet. Sparen Sie sich das Schleppen und den Plastikmuell.
Rezeptidee: Klimafreundliche Bolognese
Ersetzen Sie das Hackfleisch durch rote Linsen oder Pilze. Das Ergebnis schmeckt fantastisch, ist proteinreich und spart bis zu 90 Prozent CO2.
Fazit
Nachhaltige Ernaehrung ist keine radikale Umstellung, sondern eine Reise aus vielen kleinen Schritten. Jede pflanzliche Mahlzeit, jeder regionale Apfel, jede gerettete Portion zaehlt. Beginnen Sie mit einer Veraenderung und bauen Sie nach und nach weitere Gewohnheiten auf.
Gut fuer Sie, gut fuer den Planeten.
Ueber den Autor
Dr. Julia Bergmann – Ernaehrungswissenschaftlerin mit Schwerpunkt auf nachhaltige Lebensmittelsysteme an der TU Muenchen.
Zuletzt aktualisiert: Dezember 2024 | Quellenbasierte Recherche
